Während einer längeren Hitzeperiode staut sich die Wärme in allen Wohnräumen, die nicht klimatisiert sind. Wer sich keine Klimaanlage leisten möchte, kann dennoch sinnvolle Maßnahmen ergreifen, um die Temperatur in der Wohnung zu senken.

In wärmeren Ländern ist die Installation einer Klimaanlage in privaten Unterkünften als auch in Feriendomizilen wie Appartements und Hotels meist Standard. Hierzulande waren die Sommer jedoch nie so heiß, dass klimatisierte Wohnräume notwendig waren. Doch die vergangenen Jahren haben gezeigt, dass der Sommer in Deutschland immer wärmer ausfällt. Und die steigenden Temperaturen infolge einer langanhaltenden Hitzeperiode die Lebensqualität im eigenen Zuhause – vor allem nachts – deutlich einschränkt. Aber ist eine fest installierte oder mobile Klimaanlage die einzige Möglichkeit, die Wohnung zu kühlen? Wir zeigen Ihnen fünf umweltfreundlichere und günstigere Alternativen.

Sonnenschutzfolie

1. Licht aussperren

Da nicht nur die Außentemperaturen, sondern auch die warmen Sonnenstrahlen die Räume aufheizen, sollten Sie das Licht tagsüber aussperren. Am besten funktioniert das mit Rollläden oder Jalousien, die außen – also vor der Fensterscheibe – angebracht sind. So wird die Hitze bereits abgeschirmt, bevor sie ins Wohnungsinnere gelangt. Können oder dürfen Sie weder noch anbringen (lassen), gibt es weitere Möglichkeiten, die Räume abzudunkeln: Entweder Sie bringen selbstklebende Sonnenschutzfolien am Fensterinneren an. Hierbei sollten Sie jedoch bedenken, dass nicht nur die Wärme, sondern auch das Licht dauerhaft draußen bleibt. Oder aber Sie entscheiden sich für blickdichte wie wärmeisolierende Thermo-Gardinen (am besten aus Leinen oder Baumwolle), die dafür Sorge tragen, dass keine Sonnenstrahlen ins Innere gelangen.

Thermogardine

2. Fenster schließen

Wenn die Temperaturen mehrere Tage infolge hoch ausfallen, kühlen sich die Wohnräume nachts nicht mehr ab. In diesem Fall ist es sinnvoll, alle Fenster (und Türen) tagsüber komplett geschlossen zu lassen, um die Wärme draußen zu halten. Lüften Sie stattdessen zum Abend (noch besser nachts) hin ausgiebig, am besten quer und über einen längeren Zeitraum. Der beste Zeitpunkt dafür ist, wenn die Temperaturen draußen merklich sinken. Wichtig dabei zu beachten ist, dass Sie tagsüber wirklich alle Fenster ausnahmslos geschlossen halten – auch wenn die Luft in den Räumen dadurch warm und stickig wird. Nur wer diese Vorgehensweise kompromisslos durchzieht, kann die Wohnung merklich kühlen. Hinzukommt: Je weniger Menschen sich in der Wohnung aufhalten und ihre Körperwärme an die Luft abgeben, desto besser funktioniert diese Methode auch.

Ventilator

3. Ventilatoren einsetzen

Auch wenn Ventilatoren mit Strom betrieben werden, verbrauchen sie nicht ansatzweise so viel Energie wie Klimaanlagen. Daher sind sie in vielen Haushalten ein beleibtes Hilfsmittel, um die Wohnung zu kühlen – genau genommen tun sie das aber gar nicht, da sie die warme Luft nur in Bewegung versetzen und beschleunigen. Dadurch verdunstet der Schweiß auf unserer Haut schneller und der Körper (und nicht der Raum) akklimatisiert sich schneller. Allerdings bleibt es weiterhin fraglich, ob das Aufstellen eines Turmventilators ab einer Außentemperatur von 35 Grad oder mehr noch sinnvoll ist. Ein Versuch ist es dennoch allemal wert, gerne auch in Kombination mit einer Schale voller Eiswürfel oder eiskaltem Wasser, die Sie vor dem Gerät platzieren. Dadurch soll die Luft ähnlich gekühlt werden wie bei einer Klimaanlage.

Sonnensegel

4. Sonnenschutz erweitern

Um die Räume an heißen Tagen herunterzukühlen, können Sie nicht nur Maßnahmen im Wohnungsinneren ergreifen, sondern auch außerhalb der eigenen vier Wände: Wenn Sie einen Balkon oder eine Terrasse besitzen, besteht die Möglichkeit, ein schattenspendendes Sonnensegel (inklusive UV-Schutz) vor den Fenstern anzubringen. Und zwar so, dass keine Sonnenstrahlen in die Wohnung gelangen – im Idealfall also an einer Wand oder Sie nutzen dazu passende Stangen, um den Stoff festzuspannen. Alternativ können Sie auch eine Klemmmarkise an der Außenwand anbringen (lassen), hier gibt es spezielle Modelle, die nur mithilfe von zwei Standen aufgespannt werden. Ganz ohne Bohren. Möchten Sie ein festes Gerät mit Elektromotor installieren, müssen Sie selbst Eigentümer:in sein oder aber die Erlaubnis Ihrer Vermieter:innen einholen.

Markise

5. Elektrogeräte ausschalten

Jedes Haushaltsgerät, das mit Strom betrieben wird, erzeugt Wärme – selbst wenn es sich nur im Stand-by-Modus befindet. Aus diesem Grund ist es an heißen Sommertagen ratsam, allen Geräten den Stecker zu ziehen, die nicht zwingend dauerhaft laufen müssen (wie zum Beispiel der Kühlschrank): Sprich Fernseher und Laptop, Staubsauger und Rasierer werden vom Netz genommen. Zudem kann es hilfreich sein, Wärme erzeugende Geräte wie den Herd oder Backofen an besonders warmen Tagen nicht zu nutzen. Setzen Sie stattdessen lieber auf kalte Gerichte. Und auch der Wäschetrockner kann im Sommer offline bleiben, da die nasse Wäsche einfach an der Luft schnell trocknen würde. Sinnvoll hingegen kann es sein, in eine Dunstabzugshaube zu investieren, da sie die warme Luft beim Kochen abzieht und im Idealfall (je nach Modell) sogar direkt nach draußen befördert.

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