Sie soll ein Hingucker im Bühnenbild des Musical-Hits „Anatevka“ sein: Das Theater Erfurt setzt eine 1,5 Tonnen schwere Milchkanne auf die Domstufen. Der Aufbau ist aufwendig.
Mit dem Aufbau einer rund 1,5 Tonnen schweren Milchkanne nimmt das Bühnenbild für die Domstufen-Festspiele in Erfurt weiter Form an. Die riesige umgestoßene Kanne mit einer Länge von acht Metern und einem Durchmesser von fünf Metern ist ein zentrales Bühnenelement des Musical-Klassikers „Anatevka“, das ab dem 2. August bei den diesjährigen Festspielen zu sehen sein soll. Das Theater Erfurt setzte die Stahl-Aluminium-Konstruktion heute auf die oberen Stufen am katholischen Mariendom.
Die begehbare Kanne wurde mit einem Kran auf die Domstufen gehievt. Sie steht laut dem Theater Erfurt symbolisch für die aus den Fugen geratene Welt des Milchmanns Tevje und die Pogrome, denen viele Juden zum Opfer fielen.
Die Aufbauarbeiten für die Domstufen-Festspiele laufen seit Montag. Bis zu 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind dafür im Einsatz. Ab kommenden Montag soll mit den Proben begonnen werden.
Nach durchwachsenen Domstufen-Festspielen 2023 hofft das Theater Erfurt, in diesem Sommer mit dem Musical-Hit „Anatevka“ punkten zu können. Die Geschichte handelt vom jüdischen Milchmann Tevjes, der 1905 in einem kleinen Fantasie-Dorf namens Anatevka lebt. Das Schtetl ist auf dem Gebiet der heutigen Ukraine angesiedelt und die Bewohner sehen sich mit der Vertreibung durch russische Soldaten konfrontiert.
20 Aufführungen von „Anatevka“ geplant
Nach Angaben des Regisseurs Ulrich Wiggers geht es um universelle Themen wie Familie, Generationenkonflikte, Toleranz, Empathie und Solidarität. Einen Hingucker bietet die große Milchkanne, aus der sich ein Milchstrom über die Stufen zu ergießen scheint. Geplant sind 20 Aufführungen bis zum 25. August. Bei jeder Vorstellung soll Platz für rund 2.100 Gäste sein.