Ein 55-Jähriger stirbt im Uelzener Bahnhofsgebäude – ein junger Mann soll ihn eine Treppe herabgestoßen haben. Über den Haftbefehl wird heute entschieden.
Nach dem gewaltsamen Tod eines 55 Jahre alten Mannes im Bahnhof Uelzen wird das Opfer noch heute obduziert. Polizeisprecher Kai Richter geht davon aus, dass der 18 Jahre alte mutmaßliche Täter, der den 55-Jährigen gestoßen oder getreten haben soll, ebenfalls noch heute dem Haftrichter vorgeführt werde.
Der ältere Mann aus Lüneburg stürzte dabei in der Nacht zum Sonntag mehrere Stufen einer Treppe hinunter, erlitt ein Schädel-Hirn-Trauma und starb trotz Wiederbelebungsmaßnahmen noch am Tatort. Der 18-Jährige flüchtete zunächst und wurde noch in der Nacht festgenommen.
Bei dem mutmaßlichen Täter handele es sich um einen Marokkaner, der seit Juni in einer Unterkunft für Asylbewerber in Uelzen wohnt. Der Mann sei weiter vorläufig festgenommen, sagte Richter. Gegen den 18-Jährigen wird wegen Totschlags ermittelt. Eine Blutuntersuchung soll zeigen, ob er unter Drogeneinfluss stand. Nach seinen Informationen ist der Nordafrikaner 2021 als unbegleiteter Flüchtling nach Deutschland gekommen, derzeit werde er geduldet, erklärte der Sprecher.
Opfer ein Reisender nach Lüneburg
Nach den bisherigen Ermittlungen kannten sich der mutmaßliche Täter und der 55-Jährige nicht. Der Wahl-Lüneburger soll auf dem Heimweg in die Hansestadt gewesen sein. Ob ein Streit dem Treppenstoß voranging, war unklar.
Der junge Mann war nur wenige Stunden vor dem Tod des 55-Jährigen aus dem Polizeigewahrsam entlassen worden. Zuvor war er wegen eines Taschendiebstahls, einer Körperverletzung und Betäubungsmitteldelikten aufgefallen. Am Busbahnhof von Uelzen soll der 18-Jährige einem 31-Jährigen mit der flachen Hand ins Gesicht geschlagen haben.
Derzeit wertet die Polizei Videosequenzen aus dem Bahnhof aus und sucht noch Zeugen, die die Tat gesehen haben.