Die Polizei ermittelt wegen eines versuchten Tötungsdelikts und schweren Landfriedensbruchs. Es geht um einen Streit von Rivalen auf dem Gelände einer Tankstelle in Marktheidenfeld.

Nach einer Auseinandersetzung im Rockermilieu mit fünf Verletzten in Unterfranken sitzt ein Tatverdächtiger in Untersuchungshaft. Gegen ihn wurde Haftbefehl wegen des Vorwurfs des versuchten Totschlags in Tateinheit mit besonders schwerem Landfriedensbruch erlassen, wie die Staatsanwaltschaft Würzburg am Abend mitteilte. Er wurde in eine Justizvollzugsanstalt gebracht.

Acht weitere Beschuldigte, die zunächst ebenfalls festgenommen worden waren, kamen nach Prüfung umfangreichen Videomaterials und des bisherigen Ermittlungsstandes wieder auf freien Fuß, wie es hieß. Die Ermittlungen wegen des Verdachts des schweren Landfriedensbruchs und der gefährlichen Körperverletzung laufen jedoch weiter, hieß es. 

Die Fahndung nach weiteren bisher unbekannten Mittätern des Angriffs aus der Nacht auf den vergangenen Sonntag laufe „mit unvermindertem Nachdruck“ weiter. Die Staatsanwaltschaft Würzburg legt zumindest einem der noch unbekannten weiteren Täter ebenfalls ein versuchtes Tötungsdelikt zur Last. Er soll ein Mitglied einer anderen Rockergruppierung mit einem Messer attackiert haben.

Bei dem Streit zwischen zwei überregional agierenden Rockergruppen auf dem Gelände einer Tankstelle in Marktheidenfeld (Landkreis Main-Spessart) sollen mehrere Stichwaffen eingesetzt worden sein. Den Angaben nach waren rund 40 Menschen an der Auseinandersetzung beteiligt. Als die ersten Polizisten eintrafen, flüchteten die Täter zunächst unerkannt.

Die Verletzten, darunter zwei Menschen mit schweren Verletzungen, wurden in Krankenhäuser gebracht. Ein Opfer mit einer Stichverletzung wurde mit dem Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen.