Das Bronze-Abzeichen ist unter kleinen Schwimmern begehrt – damit gelten sie als sicher im Wasser. Aber wie gehen die Prüfer genau vor? Und tun sie das überall einheitlich? Die DLRG will das klären.
Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft und die Kölner Sporthochschule nehmen das Bronze-Schwimmabzeichen – den sogenannten Freischwimmer – unter der Lupe. Ziel der gemeinsamen Studie sei, belastbare Kriterien für eine vergleichbare Abnahme des Schwimmabzeichens zu entwickeln, teilte die DLRG heute mit. So sollten „Interpretationsspielräume für die Ausbildung in der Breite“ kleiner werden. Das Bronze-Abzeichen gilt als Nachweis dafür, sicher schwimmen zu können – die DLRG-Lebensretter sprechen vom „Führerschein für den Badbesuch ohne Begleitpersonen“.
Um das Abzeichen zu erwerben, müssen die Prüflinge, in der Regel Kinder, unter anderem 15 Minuten schwimmen und zeigen, dass sie die Baderegeln kennen. Neben Bronze gibt es die Schwimmabzeichen Silber und Gold sowie das Anfängerabzeichen Seepferdchen. Im vergangenen Jahr wurden in den örtlichen Vereinen der DLRG fast 95.000 Schwimmabzeichen abgenommen – darunter knapp 45.000 Bronze-Abzeichen.
Die Studie sieht zunächst eine quantitative Befragung vor, um die Erfahrungen der Prüferinnen und Prüfer zu ermitteln. „Wir wollen so beispielsweise erfassen, auf welche Weisen die Prüfenden die Baderegeln abfragen, wie sehr sie beim Kopfsprung auf technische Aspekte achten oder ob sie das Berühren des Beckenrandes beim Streckenschwimmen tolerieren“, erklärte Ilka Staub von der Sporthochschule.
Erreicht werden soll damit laut DLRG ein gemeinsames Verständnis, wie die Prüfungskriterien auszulegen sind. Für die Praxis bedeute dies, dass Entscheidungsprozesse bei der Abnahme von Schwimmabzeichen erleichtert würden, sagte Staub. Das ist nach Einschätzung der Organisation wichtig, denn der Freischwimmer sei oft eine Zugangsvoraussetzung etwa für Klassenfahrten an Seen oder die Küste.