Einen Tag nach dem versuchten Mordanschlag auf ihn will der frühere US-Präsident Donald Trump am Sonntag zum Nominierungsparteitag seiner Republikanischen Partei nach Milwaukee reisen. Er könne es nicht zulassen, dass ihm ein „potenzieller Mörder“ eine Änderung seiner Terminplanung aufzwinge, schrieb Trump in seinem Onlinedienst Truth Social. „Daher werde ich wie geplant nach Milwaukee fahren, heute um 15.30 Uhr.“ Eine Verschiebung seiner Reise komme für ihn nicht in Frage.
Auf Trump waren am Samstag auf einer Wahlkundgebung im US-Bundesstaat Pennsylvania Schüsse abgefeuert worden. Der 78-Jährige entging dem Attentat nur um Haaresbreite und trug lediglich eine leichte Verletzung am rechten Ohr davon. Der mutmaßliche Schütze, ein 20-Jähriger, wurde getötet.
In Milwaukee im US-Bundesstaat Wisconsin beginnt am Montag der Parteitag der Republikaner, bei dem Trump offiziell zum Präsidentschaftskandidaten ernannt werden soll. Während der viertägigen Versammlung werden die rund 2400 Delegierten aus den 50 US-Bundesstaaten sowie aus anderen US-Territorien formell über ihren Kandidaten abstimmen.
Trump hatte die Vorwahlen seiner Partei haushoch gewonnen und sich damit die überwältigende Mehrheit der Parteitagsdelegierten gesichert. Am Donnerstag wird Trump dann in einer Rede die Nominierung annehmen.
Der Rechtspopulist hat trotz seiner vielen Skandale, seiner strafrechtlichen Verurteilung im New Yorker Schweigegeldprozess sowie der drei weiteren gegen ihn erhobenen strafrechtlichen Anklagen laut den Umfragen gute Chancen auf den Sieg, wenn er bei der Wahl am 5. November gegen Amtsinhaber Biden antritt.
In den Umfragen konnte der New Yorker Immobilienmilliardär zuletzt seinen Vorsprung gegenüber Biden ausbauen. Der 81-jährige Präsident sieht sich seit seinem desaströsen Auftritt im TV-Duell gegen Trump im vergangenen Monat mit erheblichen Zweifeln an seiner geistigen und körperlichen Fitness konfrontiert.